Winter 1884-85 31 [1-70]
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— einem Winde gleich, der alle Himmel hell und alle Meere brausen macht
— umhergewirbelt, umhergetrieben, ihr Unstäten; auf allen Oberflächen habt ihr einmal geschlafen, als Staub saßet ihr auf allen Spiegeln und Fensterscheiben
— er singt: da flog er wohl auch über sein Unglück weg, der f[reie] Vogel? Denn der Unglückliche schweigt.
— gebt mir zu rathen: mit eurem Bewei[sen] ermüdet ihr den Hunger meines Geistes.
— sie erfanden sich die heiligste Langeweile und die Begierde nach Mond- und Werkeltagen
— hier kreisen und drehen sich furchtbare Dinge, hier klafft der Abgrund hier kläfft der Höllenhund, der Zukunft heißt, hier wird die weiseste Seele schwindlig.
— ihr Sträflinge des Reichthums, klirren nicht eure Gedanken gleich kalten Ketten?
— ohne Weiber, übel genährt, Nabel-beschauerisch und Athemzüge abzählend, die Langweiligen: was konnten sie sich Besseres erfinden als die Wollust Gottes?
— in fernsten und kältesten Gedanken umgehend, wie ein Gespenst auf Winterdächern, zur Zeit, wo der Mond sich in den Schnee legt
— einer, bei dem Feinde wenig gut zu machen haben: denn er lacht zu bald wieder.
— wer in der Tugend zu Heim- und Hause ist, redet mit ihr vertraulicher spöttischer.