Winter 1884-85 31 [1-70]
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— Ihr heißt mich einen Aufopfernden? Aber wer je Opfer brachte, weiß, daß es nicht Opfer waren, was er brachte.
— ein Ungeheuer von Überfluß und Vernunft, ein Verschwender mit tausend Händen, gleichgültig darin gleich einer Sonne
— es gab einst Einen, der sprach: “ich bin die Wahrheit,” und nie wurde einem Unbescheidenen höflicher geantwortet als ihm.
Dichter—mein Sinn und meine Sehnsucht geht auf Weniges und Langes: wie verachte ich eure kleinen kurzen Schönheiten!
— “nichts ist wahr, alles ist erlaubt,” so redet ihr? ach! also ist auch diese Rede wahr, was liegt daran, daß sie erlaubt ist! [Vgl. Joseph von Hammer, Die Geschichte der Assassinen, aus morgenländischen Quellen, durch Joseph von Hammer. Stuttgart; Tübingen: Cotta, 1818:84.]
— durch Bilder Tänze Töne und Schweigsamkeiten reden: und wozu wäre alle Welt da, wenn nicht alle Welt zu Zeichen und Gleichniß wäre!
— da stehen sie da, die schweren granitnen Katzen, die Werthe aus Urzeiten: wer vermag sie umzuwerfen!
— ein großer Mensch, ein Solcher, der um seiner Sache willen sein Mitleiden hinwirft und sein billiges Herz zu zerbrechen weiß: der es wagt und von sich erlangt, Viele und Vieles zu opfern, damit Er gedeihe —
— aufgerichtet zur Säule in der Wüste großen Unglücks, starr stier geworden und steinern
— still in seiner goldbraunen Traurigkeit, als einer, der zu viel Gutes geschmeckt hat
— mein Herren-Reich von tausend Jahren, mein hazar —
— weißt du das nicht? In jeder Handlung die du thust ist alles Geschehens Geschichte wiederholt und abgekürzt
ihr Sinn ist ein Wider-Sinn, ihr Witz ist ein Doch- und Aber-Witz