Winter 1884-85 31 [1-70]
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— eifersüchtig auch im Hasse: du willst deinen Feind für dich allein haben!
— wie wenig reizte die Erkenntniß, wenn nicht auf dem Wege zu ihr so viel Scham zu überwinden wäre!
— ihr liebt den Nutzen als das Fuhrwerk eurer Neigungen: aber ist nicht der Lärm seiner Räder auch euch noch unerträglich?
— der Schritt verräth, ob einer schon auf seiner Bahn schreitet: und wer seinem Ziel näher kommt, der tanzt.
— ihr redet von eurer Treue: aber eure bequeme Art ist es, die nicht will, daß ihr aus eurem Bette aufsteht.
— deine Tugend ward dir lieb: so heiße sie nunmehr auch nicht mehr Tugend, sondern deinen Geschmack—so nämlich will es guter Geschmack!
— aber Zarathustra, sagte die Schlange, du Kluger, wie konntest du so handeln! Das war eine Dummheit!— “Es ist mir auch schwer genug geworden.”
— dein böses Gewissen in dir: das ist die Stimme deiner ältesten Vorvordern, die dir zuredet. “Erbsünde,” mein Freund, das ist gewißlich ein Beweis deiner Erbtugend.
— was redet ihr doch von hohen Gefühlen! In der Höhe fühle ich mich tief und fest und endlich auf meinem Grund und Heim-Boden.
— ein Lehrer von Grund aus, ein Solcher, der alle Dinge nur um des Schülers willen ernst nimmt, und sich selber auch.
— Geist haben ist nicht genug: man muß ihn noch sich nehmen, und dazu gehört viel Muth.