Herbst 1887 10 [1-100]
10 [72]
(197) | Die raffinirte Juden-Klugheit der ersten Christen |
Man muß sich nicht irreführen lassen: “richtet nicht,” sagen sie, aber sie schicken alles in die Hölle, was nicht ihres Glaubens ist. Indem sie Gott richten lassen, richten sie selber; indem sie Gott verherrlichen, verherrlichen sie sich selbst: indem sie die Tugenden fordern, deren sie fähig sind,—mehr noch, die sie nöthig haben, um es auszuhalten—geben sie sich den großen Schein des Krieges und Kampfes für das Gute: während sie nur für ihre Art-Erhaltung kämpfen. Indem sie friedfertig, sanftmüthig, milde, freundlich, fröhlich mit einander sind, so gehorchen sie ihren innersten Heerdenthier-Bedürfnissen: aber die Klugheit will, daß sie das auch noch von sich fordern. So erscheint selbst das Unvermeidlichste noch als Gehorsam, Verdienst,—es mehrt das Selbstgefühl ...
— sich beständig verherrlichen, aber es nie sich eingestehen. Die absolute Partei-Tartüfferie, welche sich die Tugend und den Wettbewerb um die Tugend vorbehält: auch die Erkenntniß, die “Wahrheit”: auch die einstmalige Herrschaft und die Rache an allen Feinden
— ach diese demüthige, keusche, milde Verlogenheit! Wer hält sie aus! ... “Für uns soll unsere Tugend, unser Glück, unsere Anspruchslosigkeit zeugen! ”
— sich innerhalb der Welt möglich machen, sich durchsetzen: man merkt, daß sie das jüdische Blut und die Klugheit in sich haben. 1) man muß sich abscheiden, sichtbarlich 2) man muß sich als das “auserwählte Volk” behandeln, heimlich 3) man muß nicht eine Rangordnung der Werthe ansetzen, sondern Gegensätze: “wir” und “die Welt”