Frühjahr 1888 14 [1-100]
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Problem des Philosophen und des
wissenschaftlichen Menschen.
| Aufgangs-Typus |
| Stärke in der Ruhe. In der relativen Gleichgültigkeit und Schwierigkeit, zu reagiren. Die großen Affekte, alle, und wunderbar einander zu Hülfe kommend ... |
| Einfluß des Alters |
| depressive Gewohnheiten (Stubenhocken à la Kant) Überarbeitung unzureichende Ernährung des Gehirns Lesen |
Wesentlicher: ob nicht ein Décadence-Symptom schon in der Richtung auf solche Allgemeinheit gegeben ist: Objektivität als Willens-Disgregation (so fern bleiben können ...
dies setzt eine große Adiaphorie gegen die starken Triebe voraus:
| eine Art Isolation Ausnahme-Stellung Widerstand | ì í î | gegen die Normal-Triebe |
Typus: die Loslösung von der Heimat, in immer weitere Kreise, der wachsende Exotismus, das Stummwerden der alten Imperative— —gar dieses beständige Fragen “wohin?” (“Glück”) ist ein Zeichen der Herauslösung aus Organisations-Formen, Herausbruch.
Problem: ob der wissenschaftliche Mensch eher noch ein Décadence-Symptom ist als der Philosoph —
er ist als Ganzes nicht losgelöst, nur ein Theil von ihm ist absolut der Erkenntniß geweiht, dressirt für eine Ecke und Optik —
— er hat hier alle Tugenden einer starken Rasse und Gesundheit nöthig
— große Strenge, Männlichkeit, Klugheit —
— hier könnte man von einer Arbeitstheilung und Dressur reden, die sehr zum Nutzen des Ganzen und nur bei einem sehr hohen Grad von Cultur möglich ist. Er ist mehr ein Symptom hoher Vielfachheit der Cultur als von deren Müdigkeit.
Der décadence-Gelehrte ist ein schlechter Gelehrter. Während der décadence-Philosoph bisher wenigstens als der typische Philosoph galt.