November 1887 - März 1888 11 [301-417]
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— diese unsinnige überladung mit Details, diese Unterstreichung der kleinen Züge, der Mosaik-Effekt: Paul Bourget [Vgl. Paul Bourget, Essais de Psychologie Contemporaine. Paris: Lemerre, 1883:25.]
Der Ehrgeiz des großen Stils—und dabei Nicht-Verzichtleisten-wollen auf das, was er besser machte, auf das Kleine, das Kleinste; dieses überladen mit Details; diese Ciseleur-Arbeit in Augenblicken, wo Niemand für Kleines Augen haben dürfte; diese Unruhe des Auges, welches bald für Mosaik und bald für verwegen hingeworfene Wand-Fresken eingestellt werden soll
ich habe die eigenthümliche Qual, welche mir das Anhören Wagn[erscher] Musik erregt, darauf zurückgeführt, daß diese Musik einem Gemälde gleicht, welches mir nicht erlaubt, auf Einem Platz zu bleiben ... daß beständig das Auge, um zu verstehen, sich anders einstellen muß: bald myopisch, damit ihm die raffinirteste Mosaik-Ciseleurarbeit nicht entgeht, bald für verwegene und brutale Fresken, welche sehr aus der Ferne gesehen werden wollen. Das Nicht-festhalten-können einer bestimmten Optik macht den Stil der Wagnerschen Musik aus: Stil hier im Sinne von Stil-Unfähigkeit gebraucht