November 1887 - März 1888 11 [301-417]
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Zur Geschichte des Christenthums.
Fortwährende Veränderung des milieu: die christliche Lehre verändert damit fortwährend ihr Schwergewicht ..
die Begünstigung der niederen und kleinen Leute ..
die Entwicklung der caritas ..
der Typus “Christ” nimmt schrittweise Alles wieder an, was er ursprünglich negirte (in dessen Negation er bestand—)
der Christ wird Bürger, Soldat, Gerichtsperson, Arbeiter, Handelsmann, Gelehrter, Theolog, Priester, Philosoph, Landwirth, Künstler, Patriot, Politiker, “Fürst” ... er nimmt alle Thätigkeiten wieder auf, die er abgeschworen hat (—die Selbstvertheidigung, das Gerichthalten, das Strafen, das Schwören, das Unterscheiden zwischen Volk und Volk, das Geringschätzen, das Zürnen ...)
Das ganze Leben des Christen ist endlich genau das Leben, von dem Christus die Loslösung predigte ...
Die Kirche gehört so gut zum Triumph des Antichristlichen, wie der moderne Staat, der moderne Nationalismus ...
Die Kirche ist die Barbarisirung des Christenthums.
Über das Christenthum Herr geworden: der Judaism (Paulus) der Platonism (Augustin) die Mysterienkulte (Erlösungslehre, Sinnbild des “Kreuzes”) der Asketismus (—Feindschaft gegen die “Natur,” “Vernunft,” “Sinne,”—Orient ...)