November 1887 - März 1888 11 [301-417]
11 [355]
Wenn ich irgend etwas von diesem großen Symboliker verstehe, so ist es dies, daß er nur innere Realitäten sah und anerkannte: daß er den Rest (alles Natürliche, Historische, Politische) nur als Zeichen und Gelegenheit zum Gleichniß verstand—nicht als Realität, nicht als “wahre Welt” ...
Insgleichen ist der Menschen-Sohn nicht eine concrete Person der Geschichte sondern ein “ewiges Faktum,” ein nicht in die Zeit eingesperrtes psychologisches Symbol ...
Dasselbe gilt endlich im höchsten Grade noch einmal vom Gott dieses typischen Symbolikers ... vom Reich Gottes, vom “Himmelreich” ...
der “Vater” und der “Sohn”: letzterer drückt den Eintritt in jenen Gesammtverklärungs-zustand aller Dinge aus, ersterer ist eben dieser...
— und diese Vorstellung hat man so weit mißverstanden, daß man die Amphitryon-Geschichte (einen schlecht maskirten Ehebruch) an die Spitze des neuen Glaubens gestellt hat (nebst der abscheulichen Vorstellung einer unbefleckten Empfängniß: wie als ob an sich die Empfängniß etwas Beflecktes wäre—)
| Die tiefe Entartung | 1) | durch das Historisch-Verstehen-wollen |
| 2) | durch das Mirakel-Sehen-wollen (—wie als ob es sich um durchbrochene und überwundene Naturgesetze handelte!) | |
| 3) | — — — |