Frühjahr 1888 15 [1-120]
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Man muß nur zurückgeblieben (oder zurückgegangen) sein, um heute noch an die Probleme Wagner’s zu glauben! Gar nicht zu reden von Wagnerischen Weibern!
Das ist alles krankhaftes Volk, mit all seiner prahlerischen Muskulatur ... Haben Sie bemerkt, daß keine je ein Kind gebiert? ... Sie können’s nicht ... Und wenn es eine Ausnahme giebt, wozu greift Wagner, um die Ausnahme glaublich zu machen? ... Sie wissen es — — an diesem Punkt allein hat Wagner die alte Sage corrigirt ...
Oder halten Sie die Wagnerschen Helden aus? alle diese Unmöglichen, wie er sie auf die Scene gestellt und in Musik gesetzt hat? Mit Muskeln aus Vorzeiten und mit Nerven von Übermorgen? heroisch zugleich und—nervös! Jeder Physiologe sagt dazu: das ist falsch!
Freilich—er hat sich dadurch die alten und die jungen Frauen bei Seite gebracht: das liebt solche Helden,—das liebt vielleicht auch das Unmögliche ...
Das liebt jedenfalls die blonden Heiligen, den Typus Parsifal,—Alles, worin es präexistente Sinnlichkeit giebt ... Wie viel zarte Neugierde inspirirt doch solch ein Fall! Wie viel Entgegenkommen erlaubt er! ... Kurz Beaumarchais machte den Frauen seinen Cherubin zum Geschenk, Wagner—seinen Parsifal .. der Klügere —