Frühjahr 1888 15 [1-120]
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Die Partei der Ernsten, Würdigen, Nachdenklichen
: und ihr gegenüber die wüste, unsaubere, unberechenbare Bestie
: ein bloßes Problem der Thierbändgung:
— wobei der Thierbändiger hart, furchtbar und schreckeneinflößend sein muß für seine Bestie
alle wesentlichen Forderungen müssen mit einer brutalen Deutlichkeit d.h. tausendfach übertrieben gestellt werden
: die Erfüllung der Forderung selbst muß in einer Vergröberung dargestellt werden, daß sie Ehrfurcht erregt
z.B. die Entsinnlichung seitens der Brahmanen.
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Der Kampf mit der Canaille und dem Vieh: ist eine gewisse Bändigung und Ordnung erreicht, so muß die Kluft zwischen diesen Gereinigten und Wiedergeborenen und dem Rest so furchtbar wie möglich aufgerissen werden ...
diese Kluft vermehrt die Selbstachtung, den Glauben an das, was von ihnen dargestellt wird, bei den höheren Kasten
daher der Tschandala. Die Verachtung und deren Übermaß ist vollkommen psychologisch correkt, nämlich hundertfach übertrieben, um überhaupt nachgefühlt zu werden
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Im Kampf mit der Bestie ist Krank-machen oft das einzige Mittel, um schwach zu machen. Und genau so wie sich die Brahmanen gegen die Tschandalas wehren (indem sie dieselben krank machen), verurtheilen sie auch die Verbrecher und Aufständischen aller Art zu Schwächungen (—dies der Sinn der Büßungen usw.)