Frühjahr 1888 14 [101-227]
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die “Scheinbarkeit” = spezifische Aktions-Reaktions-thätigkeit
die scheinbare Welt d.h. eine Welt, nach Werthen angesehen, geordnet, ausgewählt nach Werthen d.h. in diesem Falle nach dem Nützlichkeits-Gesichtspunkt in Hinsicht auf die Erhaltung und Macht-Steigerung einer bestimmten Gattung von Animal.
das Perspektivische also giebt den Charakter der “Scheinbarkeit” ab!
Als ob eine Welt noch übrig bliebe, wenn man das Perspektivische abrechnete! Damit hätte man ja die Relativität abgerechnet, das —
jedes Kraftcentrum hat für den ganzen Rest seine Perspektive d.h. seine ganz bestimmte Werthung, seine Aktions-Art, seine Widerstandsart
Die “scheinbare Welt” reduzirt sich als[o] auf eine spezifische Art von Aktion auf die Welt, ausgehend von einem Centrum
Nun giebt es gar keine andere Art Aktion: und die “Welt” ist nur ein Wort für das Gesammtspiel dieser Aktionen
Die Realität besteht exakt in dieser Partikulär-Aktion und Reaktion jedes Einzelnen gegen das Ganze ...
Es bleibt kein Schatten von Recht mehr übrig, hier von Schein zu reden ...
Die spezifische Art zu reagiren ist die einzige Art des Reagirens: wir wissen nicht wie viele und was für Arten es Alles giebt.
Aber es giebt kein “anderes”, kein “wahres”, kein wesentliches Sein—damit würde eine Welt ohne Aktion und Reaktion ausgedrückt sein ...
Der Gegensatz der scheinbaren Welt und der wahren Welt reduzirt sich auf den Gegensatz “Welt” und “Nichts” —